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Rapperswil Ironman 70.3

Mit Sonja Blum, Thomas Mettler, Fabian Kuster, Patrick Bodschwinna und Simon Bürer stellten sich 5 TTL-Athlet*innen der Herausforderung an diesem sommerlichen sehr heissen Sonntag. Sie alle gingen in Rapperswil als Einzelathlet*innen an den Start und nahmen die 1900m Swim, 90km Bike und 21km Run in Angriff. Stephan Blum ging als Schwimmer im Team an den Start. Nachfolgend berichten die Einzelstarter*innen über ihre Erlebnisse:

 

Thomas: Es war schon aussergewöhnlich heiss. Mir ist‘s aber gut gelaufen - Mein Glück war der frühe Startzeitpunkt! Von 8 bis 13.00 Uhr wars definitiv vorteilhafter als bspw. von 9.30 bis 16.00 Uhr. Im See wars angenehm - aufgrund des rollenden Starts habe ich kein einziges Bein berührt! Enorme Verbesserung, wenn ich an die früheren Schlägereien denke. Das hatte manchmal nichts mit Schwimmen zu tun. Auf dem Rad wars ok - und beim laufen unter den Umständen der Hitze sehr gut. Ich habe mir vorgenommen, bei jedem Verpflegungsstand zu trinken, Salz zu nehmen und zu ‚schütten‘ soviel wie‘s ging. Und: kühlen, kühlen, kühlen mit duschen. Kostete wohl Zeit, aber insgesamt vorteilhaft. 

 

Fabian: Genau in der Woche vom Ironman 70.3 Rapperswil hat der Wettergott entschieden, dass es eine Hitzewoche sein wird und darum habe ich mich zum ersten Mal vor einem Triathlon am meisten auf das Schwimmen gefreut. Dieses ist auch sehr gut verlaufen und ich konnte vier Minuten schneller als vor einem Jahr aus dem Wasser steigen. 

Auf dem Velo habe ich dann aber schnell die Hitze zu spüren bekommen, jedoch war es auf den ersten 45km noch ganz erträglich. Doch ab der zweiten Runde brannte die Sonne immer mehr runter und ich freute mich auf jeden Verpflegungsposten, damit ich mir eine Flasche Wasser über den Kopf giessen konnte. Das Laufen unter der Mittagssonne war dann noch brutaler und ich musste aufgrund der extremen Hitze und Magenkrämpfen, dass Tempo runterfahren. Jedoch habe ich mich dadurch nicht runterkriegen lassen, denn meine Familie und Freunde haben mich immer lautstark angefeuert, was mir immer wieder Kraft gab. Schlussendlich bin ich auf dem 19. Rang ins Ziel gelaufen mit einer Zeit von 4:52:07 (gleicher Platz und ähnliche Zeit wie letztes Jahr ). Zu meiner Überraschung hat es sogar noch einen Slot für mich gegeben für die Ironman 70.3 WM in St. George Utah.

 

Patrick: Ich bin ganz zufrieden mit dem, wie Rapperswil gelaufen ist. Hatte Respekt vor der Hitze und hatte deshalb auf dem Fahrrad etwas rausgenommen um sicherzustellen, dass ich es ins Ziel schaffte. Es hatte nicht geholfen, dass am Freitagabend einige Vereinskollegen ihre Geschichten von ihren Erfahrungen mit Dehydration erzählt haben. Deshalb war ich sehr froh, als ich die Ziellinie überquerte. Die Zeit war in dem Moment zweitrangig, und war positiv überrascht, dass ich in allen Disziplin schneller war. Noch nicht dort wo ich hin will aber ein Schritt in die richtige Richtung.

 

Sonja: What a beautiful day»  mit diesem Song von Queen wurden die Triathleten und Staffeln am vergangenen Sonntag auf den wohl einzigartigen (heissen) Wettkamptag eingestimmt. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir noch nicht sicher, ob der Tag so «beautiful» werden würde, waren doch unglaublich hohe Temperaturen angekündigt. Immer zu zweit wurden die Schwimmer im Abstand von 4’’ auf die Strecke geschickt. Beim Schwimmstart konnten Simon und ich fast zusammen starten, hätte sich nicht noch ein Schwimmer zwischen uns geschmuggelt. Obwohl wir uns im Wasser nicht sahen, stiegen wir fast zeitgleich wieder aus dem See. 

 

Der Wechsel aufs Rad klappte tipptop. Die erste Runde auf dem Rad war sehr anstrengend. Ich hatte das Gefühl, dass die Anstiege steiler waren als bei meinem letzten Start im Jahr 2015. Die Rapperswiler hatten also genug Zeit noch etwas anzuschütten. Irgendwie kam ich dann doch in einen guten Rhythmus. Die zweite Runde lief dann erstaunlicherweise sehr gut. Eigentlich hätte ich ja die Hitze noch viel intensiver spüren sollen, aber offenbar hatte ich mich besser daran gewöhnt, als gedacht. 

 

Der Wechsel vom Rad zum Laufen benötigte dann einige Zeit. Sobald ich vom Rad stieg konnte ich zuerst nur spazieren, da der Rücken zu machte. Nach einigen Minuten war Joggen möglich. Die Naturwege waren staubtrocken und in eine weisse Staubglocke eingehüllt. Eine Szene wie in einem Western, fehlte nur noch das Steppengras welches über den Weg geweht wurde (vielleicht hatte ich zu diesem Zeitpunkt einfach zu heiss). An den Verpflegungsposten wurden wir Athleten gefeiert wie die Helden, da war ans vorzeitige aufhören gar nie zu denken. Auch die Zuschauer am Strassenrand gaben alles um uns Athleten ins Ziel zu begleiten, trotz der Hitze. Das war für mich unglaublich eindrücklich und topmotivierend. 

 

Der erste Wettkampf nach 3 Jahren konnte ich nach gut 5 ¾ Std. überglücklich und hochzufrieden beenden. Queen hat es gewusst «what a beautiful day» .

 

Simon: Meine erste Mitteldistanz und dann diese Temperaturen. Ich habe mich wahnsinnig darauf gefreut. Die Vorbereitung lief endlich nach unfall- und verletzungsgeplagten Jahren einwandfrei und so konnte die Mitteldistanz kommen. Schwimmen war herrlich und lief mir auch vom Pacing her sehr gut. Auf dem Rad lief es mir ebenfalls ziemlich gut, konnte die geplante Pace fast halten, nahm ein wenig raus, da sich ab der Hälfte Magenbeschwerden ankündigten. Das Lowlight stellte dann der Laufsplit dar. Nach 1.2Km kamen Krämpfe in den Oberschenkel zum Vorschein, gleich vorne und hinten. Da kam aber auch bereits mein Highlight: Glücklicherweise befand ich mich direkt bei einem Verpflegungsstand, eine Dame massierte die die Oberschenkel und löste die Krämpfe, zwei weitere Volunteers brachten mir Salz, Getränke und ein nasses kaltes Tuch. Nach 6-7min war ich wieder ready um weiterzugehen. Was für ein Erlebnis und was für tolle Leute! Die geplante Pace war natürlich nicht mehr zu erreichen und auch nicht mehr zu Laufen, musste enorm rausnehmen und oberstes Ziel war zu "finishen". Dies gelang mir unter anderem durch den bombastischen Support von Familie, Freunden und auch unbekannten Zuschauer. Stimmung war top und trotz der Zwischenfälle kam ich überglücklich im Ziel an.

 

Herzlichen Glückwunsch allen zu diesen Leistungen und speziell Fabian für den WM-Slot!

 

Resultate:

Thomas: Swim 30:07 / Bike: 2:39:49 / Run 1:35:24 / Total 4:52:29 - Platz 34 AK

Fabian: Swim 34:16 / Bike: 2:29:52 / Run 1:42:21 / Total 4:52:07 - Platz 19 AK

Patrick: Swim 31:29 / Bike: 2:52:35 / Run 2:18:51 / Total 5:49:44 - Platz 75 AK

Sonja: Swim 30:13 / Bike: 3:02:39 / Run 2:03:01 / Total 5:46:56 - Platz 10 AK

Simon: Swim 30:06 / Bike: 2:40:03 / Run 1:57:28 / Total 5:13:30 - Platz 67 AK