· 

Marathon Rom

Flavio, Nick und Gordi starteten am Marathon und Barbara über die halbe Strecke in Rom, bei traumhaftem Wetter und optimalen bis eher warmen Temperaturen von 9 Grad am Morgen bis 20 Grad am Mittag.

 

Flavio:

Mit rund 20'000 Läuferinnen und Läufer am Start zu stehen, ist jedes Mal ein Ereignis und ein sehr spezieller Moment. Und erst recht in einer Stadt wie ROM😊!

 

Als routinierter Marathon-Läufer, auch wenn ich seit Corona leider keinen mehr gelaufen bin, und mit dem Hintergedanken den Marathon gemeinsam mit Besnik in 5.00-5.15/KM zu laufen, ging ich am Vorabend keineswegs nervös ins Bett und schlief durch, bis der Wecker mich um 6 Uhr weckte. 

 

Um 7.15 Uhr ging es dann vom Hotel zu Fuss zum Start. Die Temperatur von ca. 9°C war ideal für einen Marathon.

Um 8.30 Uhr startete unsere Gruppe. Während der ersten 3 KM kämpften wir uns durch Unmengen von Läuferinnen und Läufer. Das war eine richtige Herausforderung, aber die Beine liefen rund. Und Besnik war bei mir und fühlte sich gut.

 

Dann plötzlich bekam Besnik starke Schmerzen und musste nach nur 6 KM das Rennen wegen seiner schmerzenden Wade beenden. Er wies mich an ohne ihn weiterzulaufen. 

Und jetzt? Planänderung!!!

 

Ich fühlte mich top und entschloss mich zwischen 4.45 und 4.50/KM zu laufen. Wohlwissend, dass dies ab ca. KM 32 zu Problemen hätte führen können. Genauso war es dann auch. Ich wurde immer langsamer und ab KM 38 fühlte ich mich richtig schlecht. Die Temperatur war unterdessen auf 18°C angestiegen. Der unebene Boden mit den Pflastersteinen war nicht unproblematisch und die schreienden Menschenmengen empfand ich dieses Mal als eher störender als motivierend. Nichts ging mehr, am liebsten wäre ich auf allen Vieren gegangen.

 

Ich liess aber nicht locker und schaffte es dann doch noch mit einer Zeit von 3h 30 Minuten ins Ziel.

 

Fazit:

Die Umstellung von 9°C auf fast 20°C war nicht ohne. Mit einer Vorbereitung auf einen Marathon von nur 40 – 50Km/Woche, ist eine schnellere Laufzeit als 3.30h fast unmöglich. 

Eins ist klar: Ich hätte bei meinem Plan bleiben müssen und ihn nicht während dem Lauf ändern sollen. Aber das ist einfacher gesagt als getan.

 

Nick:

Bei mir war der Lauf sehr kurz und schmerzhaft 😩 aber ich habe eine sehr schöne zeit gehabt in Rome 😃

 

Gordi:

Irgendwie habe ich mich überreden lassen, 2024 doch meinen ersten Volldistanz-Triathlon in Angriff zu nehmen. Nach über zwanzig Jahren und mehr als 60 Short-, Olympisch und Halbdistanz- Triathlons wird es also dieses Jahr so weit sein!

 

Hauptfokus muss ich nun also aufs Laufen legen, da dies bekannterweise nicht gerade meine Paradedisziplin ist und ich auch noch nie ohne grössere Probleme über längere Strecken gelaufen bin.

 

Um einerseits die entsprechenden Trainingslauf-Intensitäten zu ermitteln (die oft in der persönlichen Marathon-Pace gelaufen werden sollen) andererseits aber auch um einmal das Marathon-Feeling zu erleben, wollte ich unbedingt einen Marathon am Anfang der Saison laufen, um so wieder zügig den Saison-Trainings-Rhythmus aufnehmen zu können.

 

Diese Idee war dann auch der Auslöser, dass Flavio, Nick und ich, nach unserem ersten Lauftraining in diesem Jahr und anschliessendem Bad im heissen Brunnen in Baden bei einer feinen Zigarre und Prosecco uns spontan entschieden haben, am Marathon in Rom teilzunehmen.

 

Es blieben also gut 3 Monate für die Vorbereitung, die ich mit den Trainingsplänen von TrainerRoad und vielen Tipps von meinen TTL-Kolleginnen und Kollegen angegangen bin. Vor allem die langen Läufe am Sonntag haben nicht nur Spass gemacht, sondern haben mir auch immer mehr Vertrauen gegeben, länger ohne Probleme zu laufen. Am Anfang noch nüchtern, dann später mit dem Testen von verschiedenen Ernährungsstrategien.

 

So weit so gut. Doch wie schnell gehe ich nun den Marathon an? Was für eine Zielzeit liegt drin? Mittlerweile gehört ja auch die Rechnerei mit all den vorhandenen persönlichen Daten zum heutigen Sportlerdasein. Und so komme ich ausgehend von meiner der 10km- und Halbmarathonzeit, aus den berechneten Laktatgrenzwerten und aus der minimalen und maximalen Herzfrequenz auf eine Zielzeit von +/- 3h40' also einer durchschnittlichen Pace von 5:15, was zufälligerweise auch ungefähr mit der Anlauf-Pace von Flavio und Nick übereinstimmte.

 

Und da standen wir nun also am Start in Rom! Zusammen mit Flavio und Nick im Startblock "Blau" (3h40') und Barbara etwas weiter hinten im Startblock "Weiss" (>4h). Und los geht’s mit dem Überholen von all den Leuten im Läufer-Getümmel nach dem Startschuss. Durch die langen Warteschlangen vor den wenigen ToiToi's fürs das letzte "Wasserlassen" vor dem Start mit über 20'000 Teilnehmer, haben wir uns etwas spät und daher zu weit hinten im Block eingereiht.

 

Ich konnte die ersten Kilometer trotz "stop and go" in der Menschenmenge gut mit Flavio und Nick mithalten. Bis Nick leider wegen Wadenschmerzen aufgeben musste und Flavio dann seine Pace erhöhte. 

 

Ich fühlte mich sehr gut, und getragen von der guten Stimmung der Römer und den vielen Touristen am Streckenrand und der einmaligen Kulisse der Stadt, konnte ich meine Ziel-Pace bis Kilometer 25 ohne Schwierigkeiten halten. Ebenso konnte ich mich wie geplant gut ernähren und habe mich alle 6km mit Maurten Gels und an jedem Verpflegungsposten mit Wasser oder Wasser mit Salz versorgt.

 

Ich war also auf Kurs, bis ich dann so ab Kilometer 30 in mein bekanntes Muster viel und stetig langsamer wurde. Dies kenne ich sehr gut von Triathlon-Halbdistanzen, dass ich gegen Ende hin die Pace nicht mehr halten kann. Hier noch die Durchschnitts-Geschwindigkeiten:

 

- 05k: 5:10

- 10k: 5:09

- 15k: 5:10

- 21k: 5:13

- 25k: 5:15 -> 3h42'

- 30k: 5:27 -> 3h50'

- 35k 5:37 -> 3h57'

- 42k 5:41 -> 3h59'

 

Ich habe also meine errechnete Zielzeit nicht erreicht, aber immerhin sub 4 und ich bin sehr froh, den gesamten Lauf ohne jegliche Schmerzen absolviert zu haben und auch, dass ich mich extrem schnell wieder erholt habe: Sitze zwei Tage später schon wieder auf dem Velo und habe bereits den ersten Erholungslauf absolviert.

 

Auch Flavio, als erfahrener Marathonläufer hat gemeint, dass es ein harter Lauf war. Es war doch relativ heiss in der Römer-Sonne. Und eventuell war die Sightseeing-Tour durch Rom am Samstag auch nicht gerade die beste Vorbereitung!

 

Alles in Allem ein super Wochenende, abgerundet mit tollen Erlebnissen zusammen mit Flavio, Nick und mit unseren Frauen in Rom. Besten Dank allen für eure Unterstützung!

 

Fazit: Meine übliche Ausrede für das Nichtschnellersein: Wollte es nicht übertreiben und mich von Langzeitfolgen schützen. Die Saison hat ja erst begonnen.