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Ironman Frankfurt

Cécile:

Ich freute mich riesig auf das Rennen Frankfurt und vor allem mit meinen Kollegen an der Startlinie zu stehen. Doch im Vorfeld gab es noch einen Stresstest, so brach der Lenker meines Rad’s eine Woche vor dem Rennen. Leider war dies auch nicht in zwei, drei Tagen zu reparieren also wurde ich gezwungen ein neues Rad zu kaufen, damit ich überhaupt starten konnte. In meiner Grösse XS und kurzen Beinen war genau 1 Rad verfügbar, also kaufte ich dies und reiste damit nach Frankfurt. Zudem reiste noch unser Supporterteam mit welches unsere Launen vor dem Rennen aushalten musste. Aber mit einem Glace am Abend waren auch diese zu besänftigen, dass der Wecker schon um 3:00 läutete.

Schwimmen ohne Neopren - ich freute mich – leider zahlte sich dies nicht in der Schwimmzeit aus. Beim der Landpassage schaute ich auf die Uhr und mit 29 Minuten bei ca. 1.7km war ich zufrieden und nahm wahrscheinlich etwas Tempo zurück, nur so kann ich mir die langsame Schwimmzeit erklären. Also ab aufs neue Rad welches in der Wechselzone auf mich wartete, ich freute mich dies nun 180km einzufahren. Es ging auch zügig los und ich erwischte eine gute Gruppe mit welcher ich mitfahren konnte. Leider verlor ich diese bei einem Verpflegungsposten, da meine Bidonhalter fast abgefallen sind (schon wieder lose Schrauben 😊 ). Mit 5h Fahrzeit und 8 Minuten Vorsprung wechselte ich aufs Laufen. Am Streckenrand wurden wir venerisch angefeuert und es lief auch recht gut bis  km 30 ab da wurde es ein Kampf bis ins Ziel.

Überglücklich mit der 7. Schnellsten Radzeit Overall und dem 3.Rang und somit die Hawaii Quali. Was will man mehr. Resümee - gemeinsam macht es einfach mehr Spass und ein neues Rad macht schnell.

 

Mario:

IRONMAN FRANKFURT EUROPEAN CHAMPIONSHIP - RENNBERICHT

Es war soweit - mein längster Tag des Jahres. Am Donnerstag angereist, stiegen die Temperaturen kontinuierlich, selbst am Abend wurde es nicht kühler. Musste wieder meinen bewährten Punta Cana Racing-Plan hervorholen: nicht überhitzen!

Die Europameisterschaft in Frankfurt ist schon ein anderes Kaliber. Habe mich gefühlt mindestens 10-mal mit Blummenfelt & Co gekreuzt. Die Startliste war extrem stark besetzt - nicht nur bei den Profis, sondern auch bei den Agegroupern. Daher war mein Ziel nicht das Podium, sondern unter 10 Stunden und Top 10.

 

SCHWIMMEN 3.8km - 1:09:44

Stellte dieses Ziel aber immer wieder in Frage, weil der Swim ohne Neo war. War überrascht, dass ich beim Australian Exit voll im Kurs lag. Also wieder ins Wasser springen und Füße suchen (es gab wirklich viele!). Kurz vor Schluss bekam ich als Quittung einen Fusstritt in die Schwimmbrille - zum Glück ohne Folgen.

Beim Swim-Ausgang gab's eine steile Rampe zu bewältigen, aber mit den vielen lautstarken Fans spürte ich, dass es ein emotionaler Tag werden könnte.

 

T1 - 0:05:23

Bei T1 konnte ich den Sand von den Füssen nicht ganz entfernen - nächstes Problem in Sicht?

 

RADFAHREN ca 175km - 4:55:02

Nach ca. 20km formierte sich eine Gruppe - endlich wurde es ruhiger und ich konnte mich auf Ernährung und Kühlung konzentrieren. Bei der kuppierten Strecke merkte ich, dass meine Beine bei den kleinen Anstiegen gut reagierten.

Leider bekam ich zu Beginn der 2. Runde eine 3-Minuten-Zeitstrafe wegen Windschatten. Ich hatte vorher ein Insekt im Auge und war erst damit beschäftigt. Zusätzlich begann der vordere Mann wegen des sehr schlechten Strassenbelags ohne Vorwarnung zu bremsen. Ich geriet deswegen in den Windschatten und der Sheriff hatte kein Pardon - obwohl ich vorher fast immer vorne fuhr.

Also Penalty-Box suchen, abreagieren. Die restlichen 60km war ich mit Kopfrechnen beschäftigt: dass ohne die 3 Minuten die Sub-10 einfacher wäre. Es wurde allmählich heiss...

 

T2 - 0:03:27

Bei T2 bemerkte ich, dass der Sand in den Veloschuhen einige Schürfungen gemacht hatte. Wieder die Frage: "Wird es ein blutiger Lauf werden?" Ich entschied mich, ohne Carbonschuhe zu laufen, um stabil den Marathon zu absolvieren.

 

LAUFEN 42km - 3:32:24

Schon beim Rauslaufen aus T2 merkte ich: es wird ein schönes Erlebnis mit lautstarken Fans! Die ersten zwei Runden vergingen im Flug und ich hatte wirklich eine super Pace drauf. Leider wurde ich langsamer und langsamer. Musste viele Gehpausen einlegen, um in Ruhe zu trinken und zu kühlen. Da ich eher konservativ gestartet bin, konnte ich bei der letzten Runde die letzten 5km das Tempo erhöhen und mich vom 12. auf den 8. Platz laufen.

Das ist eben Langdistanz - es wird erst am Schluss abgerechnet!

 

ZIEL & FAZIT

Mit 9:45:59 hatte ich mein Ziel deutlich übertroffen! Ich konnte jeden Schritt zur Ziellinie am Römerberg geniessen. Dort warteten viele Volunteers auf die total erschöpften Athleten und begleiteten mich persönlich zur Athletenzone. Mit der Zeit kamen Cecile, Gordi und Patrick ins Ziel. Es war eine echte Hitzeschlacht!

Nach Thun hätte ich mich auch in Frankfurt für die WM in Nizza qualifiziert, musste aber vernünftigerweise wieder ablehnen.

 

Patrick:

Nach über 12 Monate Vorfreude auf Frankfurt, war es endlich mal wieder soweit ein Ironman zu machen. In den Tagen vor dem Rennen war es so schön die Vorfreude und Nervosität mit anderen Vereinskollegen teilen zu können. Für mich war das unter Freunden sein, dass beruhigende was ich vor dem Wettkampf gebraucht habe. 

Ich habe beschlossen, in den Tagen vor dem Wettkampf ein paar Sachen anderes zu machen, um zu schauen ob es besser für mich wäre. Am Samstagabend habe ich nicht wie bisher riese Portionen gegessen, sondern „normale“, zusätzlich habe ich ein „Natrium-Loading“ ausprobiert. An Sonntagmorgen hatte ich mich dann entschlossen mit dem Salzzunahme weiter zu machen, und das Reis zum Frühstück aus Punta nochmal zu machen.

 

Bei Schwimmen war der Australien-Exit etwas Neues für mich, und habe schnell gemerkt dass es nicht zu meinen Stärken gehört. Ich habe auf den ersten 1700m gute Füsse gefunden, welche ich dann nach dem Zwischenausstieg nicht mehr hatte, da die schneller auf Land sind als ich. Da man jeweils 1km pro Runde in die aufgehende Sonne schwimmen musste, war es sicherlich von Vorteil, wenn man einfach den Füssen vor einem folgen konnte.

 

Die ersten 30km/1h lief gut, aber dann kam das Gefühl dass die Beine schwer waren und ich einfach nicht auf Touren gekommen bin. Vielleicht kam das Gefühl auch, weil Mario mit einem 37 km/h Schnitt an mir vorbeiflog und ich einfach nicht hinterherkam. Eins nach dem anderen kamen dann die anderen TTL-Athleten an mir vorbei und ich hatte einfach nicht mehr zu geben. Auf der zweiten Hälfte der zweiten Runde kamen dann Probleme mit meinem Magen dazu, welche ich irgendwie nicht in Griff bekommen habe. Ich vermute dass es an zu vielem Salz oder zu wenig Wasser lag. Was genau, wird jetzt im Nachgang ermittelt, damit es in Zukunft nicht nochmal passiert.

 

Als ich aus der zweiten Wechselzone rauskam, waren plötzlich die ganzen Profis auf ihrer letzten Runde. Es war beeindrucken zu sehen wie die Laufen und sich auf der Strecke verhalten. Meine Magenprobleme vom Rad haben sich auch beim Laufen gezeigt. T2 gab es eine WC-Pause und auch bei km 14 dann wieder. Ich habe alles darangesetzt um das wieder in Griff zu bekommen, und leider hat es nicht viel geholfen. Am Ende habe ich mich nur noch mit Cola und Gummibärchen über die Runden gebracht. 

 

Aber im Ganzen kann ich nicht zu unzufrieden sein mit dem Rennen, wenn eine 30 min PB dabei rauskommt. 

Das was ich aus Frankfurt gelernt habe ist, dass es wichtig ist sich nicht von Kleinigkeiten unter zu bringen, und das Gummibärchen immer die Lösung sind!!!!

 

Gordi:

Läck, isch das härt gsii!

 

Nach 9 Stunden bleiben immer noch über 20km zu Laufen, und das bei stetig steigenden Temperaturen von über 33 Grad. Was natürlich die Tempoverlangsamungsspirale immer weiter ankurbelt: Mehr Abkühlung bei den mit Athleten immer mehr verstopften und blockierten Verpflegungsstellen, mehr trinken und noch mehr Anstehen! Dafür war der Bikesplitt auf der total gesperrten Strecke und in den Morgenstunden noch perfekten Temperaturen fantastisch zu fahren. Und ebenso gut lief mir das Schwimmen im über 24 Grad warmen Wasser ohne Neo mit guter Orientierung und guter Pace.

 

Schlussendlich überwiegen die positiven Gefühle einen weiteren IM gefinisht zu haben, zusammen mit den Profis an der Langdistanz-EM zu starten, den überwältigenden Zieleinlauf mit sensationeller Stimmung und dem gemeinsamen Wochenendausflug zusammen mit den TTL-Gpändlis und Begleitung!

 

Leider mein Ziel, unter 11h einzulaufen um 16 Minuten verpasst, dennoch mit dem 25. AK-Platz zu frieden.

 

Fazit: Es bleibt Luft nach oben!

 

Resultate:

Patrick Bodschwinna 176. Rang AK 30-34

Swim 1:04:29, Bike 5:23:23, Run 4:54:41, Total 11:35:44

 

Mario Lopes 8. Rang AK 50-54

Swim 1:09:44, Bike 4:55:02, Run 3:32:24 Total 9:45:59

 

Gordi Müller 25. Rang AK 55-59

Swim 1:04:28, Bike 5:08:02, Run 4:51:11, Total 11:15:49

 

Cécile Treier 3.Rang AK 45-49

Swim 1:21:45, Bike 5:00:56, Run 4:04:43, Total 10:37:39