Es wird nicht nur Triathlon oder Duathlon von den TTL-Athleten gemacht, sondern es haben sich dieses Jahr auch ein paar gefunden die 13 km schwimmen wollte. Die haben am Greifenseeschwimmen teilgenommen und so erging es ihnen:
Stephan:
Patrick und ich schwammen mit Neo, Thorben ohne nur gut eingefettet. Jeder Schwimmer hat zur Sicherheit eine Boje dabei die er mitzieht. Wir haben uns vorher noch abgesprochen, dass jeder sein Tempo schwimmt und wir nur als Gruppe unterwegs sind, wenn es passt.
Am Morgen starker Gegenwind und daher entsprechend Wellen bis kurz vor dem ersten Posten.
Start sehr entspannt, da es ja kein Wettkampf ist. Zeit wird gemessen über die ganze Strecke inkl. Zwischenhalte an diversen Stegen für Kontrolle und Verpflegung.
Nach 2/3 der 13km meldet sich die Oberarmmuskulatur deutlich.
Ich bin die ersten drei Posten jeweils als erster angeschwommen, dicht gefolgt von Patrick. Er hat mich scheinbar immer wegschwimmen sehen, wenn er angekommen ist🤪. Beim Steg drei dann von einer Dreiergruppe eingeholt, keine Chance zum dranbleiben. Wie sich später herausstellt, war der eine Schwimmer ein ehemaliger Olympiateilnehmer.
Auf dem letzten Drittel dann die Schwimmer eingeholt, die eine kürzere Strecke absolvieren.
Ich nach 4:01h, Patrick 4:05h und Thorben 4:25h wieder zurück im Seebad Uster.
Über die 13km ist das für mich die dritt und Patrick die viert schnellste Zeit an diesem Tag.
Alles in allem ein super Erlebnis in dieser Gruppe diese Strecke gemeistert zu haben. Die doppelte Strecke die ich vor über 20 Jahren im Zürichsee gemacht habe, hatte ich als nicht so streng in Erinnerung oder verdrängt. Aber eben, das Alter…
Thorben:
Es ist Samstag der 23. August 2025, morgens 5 Uhr. Der Wecker klingelt und mein erster Gedanke: „Ey Wulff, waaaaaarum…???“. Egal jetzt, Stephan und Patrick werden mich gleich abholen um zusammen in Uster beim Greifenseeschwimmen zu starten. Auf dem Plan stehen gelenkschonende 13 km in einem „eutrophen“ (= trüb, mit viel Algen) Gewässer. Zum Start um 7:30 führen die 14 °C Lufttemperatur zu vermehrten Verwendung von Neoprenanzügen. Um gar nicht erst in Versuchung zu kommen, habe ich ihn allerdings zu Hause gelassen und fühle mich jetzt zwischen den anderen Teilnehmern etwas nackt. Aber es wird gleich angenehm: Das Wasser hat 22 °C und kommt mir nach dem gefühlten Bodenfrost an Land plötzlich unheimlich warm vor. Die ersten 3 km bis zum ersten Checkpoint fühle ich mich wirklich pudelwohl. Am Checkpoint angekommen wird mein Vorsatz keine kohlensäurehaltigen Getränke zu mir zu nehmen jedoch von einem „hmm, lecker Cola“ zur Seite gewischt. Ich würde danach ja gerne ein kleines Bäuerchen machen – klappt aber irgendwie nicht. Stattdessen versuche ich die Bauchschmerzen mit dem Extra-Auftrieb zu rechtfertigen. Weiter geht es zu den nächsten Checkpoints, die jeweils durch ein Blinklicht angezeigt werden. Die meiste Zeit schwimme ich alleine und sehe andere Teilnehmer nur in relativ grosser Entfernung. Die Angst, dass es daher unterwegs langweilig werden könnte, erweist sich jedoch als absolut unbegründet. Bei Kilometer 5 werde ich in geradezu erniedrigender Weise vom späteren Gesamtsieger überholt und muss die Demütigung schlucken wie vorher die Cola. Ausserdem fängt nach einiger Zeit immer ein anderes Körperteil an weh zu tun, was ich interessiert beobachte. Angefangen bei den üblichen Verdächtigen, wie den Armen, über beim Schwimmen eher weniger genutzte Körperteile wie die Knöchel (Hä?), bis dann zu den Schultern. Und das wird spätestens ab Kilometer 9 für mich ein echtes Problem. An dieser Stelle vielleicht ein Wort zu der Boje, die jeder Teilnehmer ziehen muss: Im Training habe ich sie gehasst. Jetzt ziehen sich die letzten 4 Kilometer aber wie Kaugummi, die Schultern stechen fies, die anderen Teilnehmer sind weit weg und ein Boot oder SUP ist nirgends zu sehen. In der Mitte des Sees fühlt es sich plötzlich ganz gut an sie dabei zu haben. Einfach für den Fall, dass man aufgeben muss. Aber… Moment mal… „Aufgeben“??? Naaahhhh, pffff :-)!!! F*** you pain und ab ins Ziel – wo Stephan und Patrick schon seit einer halben Stunde auf mich warten.
Patrick:
Nach letztem Jahr wollte ich mich nochmal steigern, also standen am Sonntag statt 9 km 13 km auf dem Plan. Die Vorbereitung lief mittelmässig, aber gut genug, um am Start zu stehen. Ich habe mich richtig gefreut, dass ich nicht alleine teilnehmen musste und dass mich Stephan und Thorben begleitet haben.
Das Schwimmen selber war hart, würde sogar sagen, härter als letztes Jahr. Die Strecke zum ersten Checkpoint war mit Gegenwind versehen, und als wir dann am Checkpoint ankamen, stellte der Wind ab. Somit gab es auf dem Rückweg keinen Wind, der uns geholfen hat. Nach 8 km schlich sich so langsam das fehlende Training ein, in Form von muskulären Schmerzen in den Schultern. Die Schultern waren fertig. Ich kam dann am Checkpoint 8,8 km an und hörte, dass der Stephan nur 3 Minuten Vorsprung hatte. Das war genug, um mich zu motivieren, die 13 km vollzumachen. Auf der 4,2 km Runde war das Schöne, dass wir dann auch die langsameren 4,2 km Schwimmer(innen) eingeholt haben. Somit war ich nicht mehr alleine im See, und es gab andere, die sich am Quälen waren. Am Ende bin ich froh, dass ich die 13 km gemacht habe. Der Event war super organisiert und eine gute Möglichkeit, länger im Freiwasser zu schwimmen, ohne dass man sich um Bootsverkehr sorgen musste. Kann es jedem nur empfehlen, macht richtig Spass.
Das Ziel ist, irgendwann mal die Längsüberquerung vom Zürichsee zu machen, aber dafür muss noch etwas im Freiwasser trainiert werden.
Resultate:
Stephan: 04:01:00
Thorben: 04:25:00
Patrick: 04:05:00